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Technische Betriebe Wil TBW stellen ihr Mittelspannungsnetz von 10‘000 auf 20‘000 Volt um

25. Mai 2016
Fit für die Stromzukunft: Um die Leistungsreserven im Stromnetz der Technischen Betriebe Wil (TBW) langfristig zu erhöhen, stellen die TBW das Mittelspannungsnetz mit zwei Unterwerken und 65 Trafostationen ab August 2016 von 10‘000 Volt auf 20‘000 Volt um. Durch die Spannungserhöhung wird die Versorgungssicherheit des TBW-Stromnetzes sprunghaft erhöht, und die Leitungsverluste werden markant reduziert.
Vom übergeordneten Hochspannungs-Transportnetz, über das regionale Mittelspannungsnetz in das fein verzweigte städtische Niederspannungsnetz – auf dem Weg vom Produzenten zum Endverbraucher wird der elektrische Strom über verschiedene Netzebenen und mehrere Netzbetreiber weitergeleitet. Dabei versorgen die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) in der Funktion der kantonalen Netzbetreiberin das Netz der TBW und sind damit die netzseitige regionale Vorlieferantin. Die TBW als lokales Energieversorgungsunternehmen planen, bauen, betreiben und unterhalten ihr eigenes Mittel- und Niederspannungsnetz im zugeteilten Versorgungsgebiet.

Umfangreiche Vorarbeiten
Das Mittelspannungsnetz im Versorgungsgebiet der TBW umfasst heute 50 Kilometer Leitungen, zwei redundante Unterwerke in Wil und Bronschhofen sowie 65 Trafostationen. Bedingt durch den starken Anstieg des Stromabsatzes in den 70-er und 80-er Jahren wurde bereits vor der Jahrtausendwende sichtbar, dass mit der 10‘000 Volt Stromverteilung absehbar die Leistungsgrenze erreicht-, die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleistet und folglich eine Spannungserhöhung unvermeidbar war. Deshalb haben die TBW im Zuge einer vorausschauenden Planung seit 1994 sukzessive Elemente ihres Mittelspannungsnetzes mit entsprechenden Reserven umgebaut, beziehungsweise bei instandhaltungsbedingten Erneuerungen von Kabelleitungen, Schalt- und Steuerungsanlagen die Möglichkeit der Spannungserhöhung auf 20‘000 Volt vorgesehen. Nachdem die Infrastruktur- und Vorbereitungsarbeiten am TBW-Stromnetz nun abgeschlossen sind und die erforderlichen Anpassungen auf Seite SAK umgesetzt sind kann mit der Spannungsumstellung plangemäss ab August 2016 begonnen werden.

Die eigentliche Spannungsumstellung ist indes nicht mit einem einfachen Tastendruck oder Schalterkippen getan – dafür sind aufwendige und komplexe Planungen erforderlich, nicht zuletzt um das Risiko eines ungeplanten Stromunterbruches möglichst tief zu halten. Umstellarbeiten werden in kleinen Etappen durch autorisierte Fachpersonen der TBW vorgenommen und dauern voraussichtlich bis Ende 1. Quartal 2017. Rossrüti, und die Stromversorgungsgebiete Bronschhofen, Trungen, Mörikon, Maugwil, Uerental und Boxloo, die nicht durch die TBW versorgt werden sind von der Spannungsumstellung nicht betroffen.

Ziele der Spannungserhöhung
Die Investitionen in die Strominfrastruktur über die letzten Jahre, mit dem Abschluss der Spannungserhöhung auf 20‘000 Volt bezwecken die langfristige Sicherung der Leistungsreserve im TBW-Stromnetz mit einem Zeithorizont von mehr als einem Jahrzehnt. Einerseits sollen optimale Voraussetzungen geschaffen werden für die zunehmende Einspeisung der Photovoltaik ins Netz der TBW, und andererseits wird damit städtisches Wachstum, auch im Wirtschaftsraum Wil versorgungsmässig gesichert. Nebst der Steigerung der Versorgungssicherheit wird ein wesentlicher Beitrag zur Energieeffizienz geleistet, können doch mit der Spannungserhöhung auch die Strom-, beziehungsweise Leitungsverluste massiv reduziert werden. Es werden jährliche Einsparungen von ca. 300‘000 kWh erwartet, was dem Stromverbrauch von fast 70 Haushaltungen entspricht.

Umstellung in vier Phasen von August 2016 bis März 2017
Die Spannungsumstellung im Mittelspannungsnetz der TBW erfolgt in vier Phasen, die jeweils einen Viertel des Versorgungsgebietes mit allen zugehörigen Trafostationen umfassen. Begonnen wird am Freitag, 5. August 2016, im Quadranten Nordwest, anschliessend folgen im Uhrzeigersinn die Quadranten Nordost, Südost und schliesslich Südwest. Insgesamt nehmen die Umstellungsarbeiten rund acht Monate in Anspruch – die Arbeiten, die ein spezialisiertes Team von TBW-Netzelektrikern vornehmen wird, werden voraussichtlich im März 2017 abgeschlossen werden können. Für den Endverbraucher ändert sich nichts: es sind keinerlei Anpassungen oder Einstellungen an der Hausverkabelung notwendig. (sk.)

Bei Fragen geben Ihnen die Fachspezialisten der TBW gerne Auskunft, 071 913 00 00.

Das Team (s. Bild) der Mittelspannungsumstellung: Andi Gnos, Severin Schönenberger, Stefan Konrad, Uwe Hofmann, Christian Egli, Roland Kleger, Guido Brägger, Fredy Meile (von links nach rechts).
Bild des Plans sowie ein Bild des Teams