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Arbeitsvergaben für drei Projekte

1. Juni 2016
Der Stadtrat hat Auftrags- und Arbeitsvergaben für drei Projekte vorgenommen – für die Methangasrückhaltung respektive -nutzung und für eine Software zur Optimierung in der Abwasserreinigungsanlage ARA Freudenau sowie für die Erarbeitung eines Betriebs- und Gestaltungskonzepts für das Westquartier.
  • Modulare Software zur Kläranlagenoptimierung: In einer Kläranlage wie der ARA Freudenau Wil werden zur Zustandsüberwachung und Prozessreglung kontinuierlich tausende Signale registriert und dazu permanent rund ein Dutzend Parameter mittels Labormessungen bestimmt. Zur Optimierung des Betriebes werden diese Daten heute mittels eigener Grafiken zusammengestellt, ausgewertet und interpretiert. Dies ist einerseits sehr zeitintensiv und anderseits nur in beschränktem Umfang möglich - eine systematische Auswertung der Daten mittels einer automatischen, modularen Software würde die tägliche Abwasserbehandlungspraxis effizient unterstützen und zudem grosses Potential für ein besseres Verständnis des Betriebes, für Optimierungen und künftige Auslegungen bieten. Nicht selten ergeben sich daraus auch erhebliche kostenrelevante Verbesserungen. Aktuell kann nur die Firma Rittmeyer AG aus Baar mit dem Produkt «RITUNE» eine solche modulare Software zur Kläranlagenoptimierung anbieten. Der Stadtrat hat für eine entsprechende Software-Anschaffung einen Kredit von 40‘875 Franken (exkl. MWST) genehmigt.
  • Abdeckung des Schlammstapels mit Nachfaulung in der ARA Freudenau: 2014 wurde in der Abwasserreinigungsanlage ARA Freudenau durch ein externes Fachbüro eine Detailenergieanalyse durchgeführt. Dabei wurden neben dem Energiebedarf auch Möglichkeiten für Energieeinsparungen respektive die Erhöhung der ARA-internen Energieproduktion eingehend untersucht. Im Analysebericht wurden diverse Massnahmen zur Umsetzung vorgeschlagen, unter anderem auch die Abdeckung des Schlammstapels mit nachgehender Faulung: Der dem Faulturm nachgeschaltete Schlammstapel soll dabei gasdicht abgedeckt und das darin produzierte methanhaltige Klärgas im vorhandenen Blockheizkraftwerk der ARA verwertet werden. Einerseits kann so in der ARA die eigene Stromproduktion erhöht und der erforderliche Strombezug verringert werden; es wird mit jährlichen Kosteneinsparungen von 3‘000 Franken gerechnet. Andererseits kann auch der Ausstoss des starken Treibhausgases Methan verringert werden, was einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Diese Massnahme respektive Reduktion wird zudem bis Ende 2020 durch die Stiftung Klimaschutz und Kompensation (KliK) gefördert. Für die Umsetzung des Projektes wird mit Kosten von insgesamt 141‘100 Franken (exkl. MWST) gerechnet; der Stadtrat hat einen entsprechenden Kredit genehmigt; vorgesehen ist, dass die Anlage in der ARA Freudenau ab Oktober 2016 ihren Betrieb aufnehmen kann.
  • Betriebs- und Gestaltungskonzept «Strassenräume Westquartier»: Am 16. Dezember 2015 genehmigte der Stadtrat den Masterplan Zukunft Bahnhof Wil. In der öffentlichen Vernehmlassung waren verschiedene Rückmeldungen eingegangen, unter anderem aus dem Westquartier. Dabei wurden Bedenken geäussert, dass dieses Quartier durch die betrieblichen Anpassungen auf dem Bahnhofplatz und die bauliche Aufwertung des Bahnhofquartiers vermehrt durch Durchgangs- und Schleichverkehr belastet wird. In der Vernehmlassungsantwort wurde der Stadtrat aufgefordert, parallel zur Weiterentwicklung des Bahnhofplatzes zusammen mit dem Quartier ein Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) «Strassenräume Westquartier» zu erarbeiten und insbesondere eine hohe Priorität auf die Schulwegsicherheit zu legen. Nach Rücksprache mit den Verfassern dieser Vernehmlassungsantwort hat sich der Stadtrat für ein entsprechendes Projekt ausgesprochen: Ziel ist es, ein langfristiges Konzept für den Betrieb, die Aufwertung und die Gestaltung der Strassenräume unter Berücksichtigung der örtlichen Bedürfnisse auszuarbeiten. Faktoren wie Schulwegsicherheit, Parkierungssituation, Grundstückszufahrten, Velorouten oder der öffentliche Verkehr werden berücksichtigt.
Vorgesehen ist, im Herbst 2016 ein öffentliches Forum und im Winter 2016 eine Informationsveranstaltung gefolgt von einer Vernehmlassung durchzuführen. Das Projekt wird vom Leiter Stadtplanung und stellvertretend von der Projektleiterin Verkehr seitens der Stadt geleitet. Die strategischen Entscheidungen werden in der Projektsteuerung gefällt, darin ist neben dem Quartierverein auch das Elternforum Prisma vertreten; zusätzlich können in einer Arbeitsgruppe die Schulleitung Allee sowie die Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr beigezogen werden. Der Stadtrat hat dieses partizipative Vorgehen und die Projektstruktur für das BGK Westquartier genehmigt. Vier Planungsbüros wurden zu einer Offertstellung eingeladen. Der Stadtrat hat nun den Auftrag für die für die Erarbeitung eines Betriebs- und Gestaltungskonzepts «Strassenräume Westquartier» und die partizipative Begleitung dieses Prozesses für 44'000 Franken an das Büro Basler & Hofmann aus Zürich vergeben.