Für Menschen mit einer Behinderung ist es oftmals schwierig oder gar nicht möglich, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Wenn sie zum Beispiel ein Restaurant aufsuchen wollen und der Zugang nicht rollstuhlgängig ist, müssen sie sich auf die Suche nach einem zugänglichen Restaurant machen. So ergeht es ihnen vielfach auch mit anderen Plätzen und Gebäuden welche sie besuchen wollen. Auch ist es für Betroffene nicht überall möglich, Geld von einem Bankomaten zu beziehen oder einen Parkplatz zu finden.

Pro Infirmis St.Gallen-Appenzell hat die Stadt Wil für die Umsetzung ihres ersten digitalen Zugänglichkeitsplans ausgewählt. Künftig können sich Personen mit einer Behinderung in der Stadt Wil mittels eines Online-Stadtplans orientieren. Dieses neue Hilfsmittel beschreibt die Zugänglichkeit zu wichtigen öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise Verwaltungsstellen, Restaurants, Hotels, Arztpraxen, Kirchen und so weiter. Zu den Informationen gehören auch Hinweise zu rollstuhlgängigen WCs und Behinderten Parkplätzen.

Ein Team der Heimstätte Wil wurde für die Prüfung und Erfassung der «Points of Interest» beauftragt und von der Fachberatung Hindernisfreies Bauen Procap geschult. Von einer Web-App werden die Prüferinnen und Prüfer durch die anspruchsvolle Aufgabe geführt. Je nach Gebäudeart sind die Fragen unterschiedlich. Aufgrund der Antworten wird automatisch ein Piktogramm zugewiesen, welches die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung zusammenfasst. Alle erhobenen Daten, auch die Messwerte, stehen dann den Nutzerinnen und Nutzern über Smartphone und Computer zur Verfügung. Die Aufschaltung der «Points of Interest» erfolgt im Verlaufe des Jahres auf dem Online-Stadtplan der Stadt Wil.

Mit diesem digitalen Stadtplan für alle können sich Betroffene in der Stadt Wil informieren, wo und wie sie Zugang haben und noch besser am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Weitere Zugänglichkeitspläne für Städte und Gemeinden werden folgen. (sk.)