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Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen der Oberstufe Lindenhof mussten an die frische Luft

14. Juni 2017
Anlässlich einer Evakuationsübung wurde an der Oberstufe Lindenhof in Wil überprüft, ob die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen im Falle eines Schulhausbrandes richtig reagieren.
Streng geheim war die Planung der Übung – im Schulhaus wussten einzig der Schulleiter Mathias Schlegel, der Rayonverantwortliche Hauswart Andreas Kiener, die Schulsozialarbeiterin Pina Casabona und drei «Undercover»-Schülerinnen und -Schüler davon. Alle 15 Klassen befanden sich in ihren Schulzimmern, als am vergangenen Freitag um 9.10 Uhr planmässig die ersten Rauchschwaden im ersten Obergeschoss vor dem Lehrerzimmer aufstiegen. Schülerinnen und Schüler, die den vermeintlichen Brand entdeckten, meldeten das sofort einer Lehrperson. Über Lautsprecher war dann die Anweisung zu hören, das Schulhaus zu verlassen und die Türen und Fenster zu schliessen. Die Lehrpersonen mussten sich geordnet mit allen Jugendlichen ihrer Klassen zum Sammelplatz begeben, den Klassenbestand durchzählen und fehlende Personen melden.

Das Fehlen von Personen war Teil der Übung. So bekamen zwei Jugendliche den Auftrag, sich bei Ausbruch des Feuers ausserhalb des Schulzimmers, auf der Toilette beziehungsweise im Nebengebäude bei der Schulsozialarbeiterin aufzuhalten. Ein Schüler musste zudem versuchen, sich während der Evakuation von der Klasse zu trennen.

In nur 10 Minuten war das ganze Schulhaus geräumt und alle Personen befanden sich auf dem Sammelplatz bei der Leichtathletikanlage. Auch die «Undercover»-Schülerinnen und -Schüler wurden nicht vergessen. Thomas Widmer, Kommandant der Feuerwehr Wil, bestätigte, dass die Evakuation ruhig, geordnet und vor allem sehr schnell ablief: Die Evakuation erfolgte so rasch, dass die Feuerwehr bei ihrem Eintreffen ein leeres Schulhaus vorgefunden hätte.

Doch nicht alle Klassen verliessen das Schulhaus. Drei Lehrpersonen entschieden sich, das Schulzimmer nicht zu verlassen, da es im Schulhausgang bereits Rauch hatte. Sie blieben mit ihrer Klasse im Schulzimmer und warteten dort das Ende der Übung ab. Diese Entscheidung war sicher richtig, denn im Ernstfall können drei Atemzüge mit verrauchter Luft bereits zu einer Ohnmacht führen oder sogar tödlich sein. Eine Lehrperson blieb aus demselben Grund im Lehrerzimmer und schloss die Türe. Die Oberstufe Lindenhof verfügt über Schulzimmertüren, welche mindestens 30 Minuten dem Feuer standhalten würden.

Mit dem Proben des Ernstfalles wurden auch Schwachstellen aufgezeigt. So zeigte es sich, dass die Organisation auf dem Sammelplatz überprüft werden muss: Die Schulleitung muss sehr rasch über fehlende Personen oder fehlende Klassen informiert werden. Diese Information wird dann unverzüglich an die Feuerwehr weitergeleitet.

Das Konzept «Einführung und Weiterbildung bezüglich Verhalten im Krisenfall» wird nun überprüft. Es ist wichtig, dass sich die Lehrpersonen, das Hauswartteam sowie die Schülerinnen und Schüler in kürzeren Abständen mit möglichen Krisensituationen beschäftigen und das entsprechende Verhalten auch üben. Damit kann die Sicherheit bei der Bewältigung von Krisen im Schulhaus jederzeit gewährleistet werden. (sk.)
Vernebleter Treppenaufstieg Oberstufe Lindenhof