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Kulturförderung: Stadt Wil vergibt erneut ein Atelierstipendium
Die Stadt Wil bietet Kulturschaffenden mit Bezug zur Stadt Wil die Möglichkeit, im Rahmen des Bick-Atelierstipendiums ihr künstlerisches Schaffen zu vertiefen. Dazu vergibt sie jährlich zwischen Januar und Juni einen Aufenthalt von vier Wochen in einem der drei Bick-Häuser. Diese sind auch für Familien geeignet. Es herrscht Residenzpflicht. Zum kostenlosen Aufenthalt kommen 1‘000 Franken Taschengeld hinzu.
Das Kulturförderprojekt wurde 2017 lanciert. Anlass war der 70. Todestag des Wiler Künstlers und Kulturförderers Eduard Bick.
Bewerbung bis 14. Juli 2023
Bewerbungsberechtigt sind Kulturschaffende aller Sparten mit Bezug zur Stadt Wil. Bewerbungen können bis zum 14. Juli 2023 formlos per E-Mail an info@fondazionebick.ch eingereicht werden. Angegeben werden sollen Gründe, die für einen Aufenthalt sprechen (kurzes Motivationsschreiben) und ein Link auf die Dokumentation des eigenen Werkes und der Biographie (bitte keine Dokumente mailen).
Zusätzlich zum Atelierstipendium kann ein Mentoring beantragt werden. Damit ist gemeint, dass ein Mentor oder eine Mentorin eingeladen werden kann, das fachliche Wissen oder Erfahrungen weiterzugeben, bei einer Projektentwicklung unterstützend zu wirken oder die künstlerische Tätigkeit kritisch zu beurteilen und mit dem Stipendiaten oder der Stipendiatin zu besprechen. Gewünschte Mentoren, Expertinnen oder Projektpartner sind mit entsprechender Begründung anzugeben.
Kulturkommission bildet die Jury
Anzugeben sind zudem die gewünschten Zeitpunkte des Aufenthaltes und das gewünschte Haus. Unter dieser Adresse sind auch die Belegungen respektive die noch freien Termine ersichtlich. Aufenthalte können nach dem Stipendium auf eigene Kosten verlängert werden, dabei gilt der Tarif «ab 29. Nacht». Diesbezügliche Wünsche sind bei der Bewerbung anzugeben.
Die Kulturkommission der Stadt Wil bildet die Jury, ihre Entscheide sind nicht anfechtbar. Das Stipendium wird anlässlich der Verleihung der Förder-, Anerkennungs- und Kulturpreise der Stadt Wil am Donnerstag, 2. November 2023 übergeben.
Weitere Informationen sind hier zu finden.
Eine Stiftung für die Kunst Eduard Bick wurde am 15. Januar 1883 in Wil geboren. Wie seine Vorfahren erlernte er den Beruf des Goldschmieds. Über Innsbruck und Altena kam er 1905 an die Goldschmiedeakademie in Hanau. Kurz darauf wechselte er an die Kunstakademie München und widmete sich der Malerei. In den Folgejahren wuchs seine Faszination für die Bildhauerei. 1910, 1921 und 1922 wurde er mit einem Eidgenössischen Kunststipendium ausgezeichnet. Nach verschiedenen Aufenthalten in Berlin und in Sant’Abbondio im Tessin, während denen er neben seinem künstlerischen Schaffen auch Entwürfe für die Wiler Goldschmiede zeichnete, kehrte Eduard Bick 1919 mit seiner Ehefrau Angelika in die Schweiz zurück; am 15. August 1947 starb er in Zürich. 1956 starb auch Angelika Bick, nachdem sie testamentarisch Land und Haus in Sant’Abbondio für eine zu gründende Eduard-Bick-Stiftung vermacht hatte. Seit 1959 steht Bicks ehemaliges Atelierhaus Künstlern in Sant’Abbondio nun für Arbeitsaufenthalte zur Verfügung. 1994 kam ein Wohnatelier in Sant’Abbondio dazu, 2001 ein Atelierhaus in Costa sopra Intragna. Diese werden ebenfalls durch die Eduard-Bick-Stiftung verwaltet. Die Stiftung Eduard Bick ermöglicht in- und ausländischen Künstlerinnen und Künstlern aus den Sparten visuelle Kunst, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Performance, Film und Architektur seit 1959 mit Stipendien kurz- und langfristige Aufenthalte im Tessin: Stipendiaten können in den Bick-Ateliers ihre künstlerische Arbeit vertiefen und weiterentwickeln. Dabei sind die Stipendien nicht an die Vorgabe geknüpft, nach Ende des Aufenthalts ein fertiges Produkt präsentieren zu müssen. |