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Steuerfuss bleibt stabil trotz Defizit im Budget 2023
Das Gesamtergebnis verbessert sich gegenüber dem Vorjahresbudget um 2 Millionen Franken. Die Steuereinnahmen sind um 5 Millionen Franken höher veranschlagt. Auch die Abgaben der Technischen Betriebe Wil (TBW) fallen gemäss Budget höher aus. Ende 2023 verbleibt ein solides Eigenkapital von über 74 Millionen Franken. Trotz anziehender Teuerung sieht der Stadtrat aufgrund der Finanzlage keinen vollen Teuerungsausgleich vor. Er strebt aber einen zeitnahen Ausgleich der Teuerung an.
Die budgetierten Nettoinvestitionen betragen rekordhohe 30 Millionen Franken. Geht man von einem Realisierungsgrad von 50 Prozent aus, resultieren Nettoinvestitionen von 15 Millionen Franken. Die beiden grössten Einzelprojekte sind die Gesamtsanierung der Primarschule Lindenhof sowie die Beiträge an die Sanierung des Hof zu Wil.
Anhaltendes Ausgabenwachstum bei der Bildung
Der Gesamtaufwand erhöht sich gegenüber dem Vorjahresbudget um 13 Millionen Franken, während der Gesamtertrag um 15 Millionen Franken ansteigt. Beim Sachaufwand machen sich höhere Energiepreise, beim Personalaufwand die allgemeine Teuerung bemerkbar. Der Stadtrat rechnet wiederum mit einem Anstieg bei den Löhnen der Lehrpersonen. Das anhaltende Ausgabenwachstum in der Bildung ist zurückzuführen auf die weiter ansteigende Zahl von Schülerinnen und Schülern, zusätzliche Eingliederungsklassen infolge des Ukraine-Konflikts, auf Lastenverschiebungen des Kantons zulasten der Gemeinden sowie dem gestiegenen Flächenbedarf der Schule.
Steuerfusserhöhung soll später beantragt werden
Die Diskussion um eine Steuerfusserhöhung wird vertagt. Gemäss Finanzplan ist in den nächsten Jahren mit wiederkehrenden Defiziten und einer ansteigenden Verschuldung zu rechnen. Der Stadtrat plant deshalb 2024 eine Steuerfusserhöhung von 118 auf 123 Prozent. Ohne diese zusätzlichen fünf Steuerfussprozente können die Ausgaben mittelfristig nur durch Abbau bestehender Leistungen oder durch eine anhaltend hohe Neuverschuldung gedeckt werden. Beide Optionen erachtet der Stadtrat als nicht nachhaltig.
Technische Betriebe Wil behaupten sich in schwierigem Umfeld
Das Budget der Technischen Betriebe Wil (TBW) weist bei einem Aufwand von 102 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von 2,3 Millionen Franken aus, nach vorgängigem Abzug des Abgeltungsbetrags an die Stadt Wil. Damit liegt das prognostizierte Ergebnis 0,5 Millionen Franken über dem Vorjahresbudget. Die momentane wirtschaftliche und politische Lage beeinflusst und fordert die Energiewirtschaft in speziellem Ausmass. Die Marktpreise für Strom und Gas sind in den vergangenen Monaten massiv gestiegen. Entsprechend waren auch die TBW gezwungen, die Energiepreise anzupassen. Damit steigen die Energieumsätze markant an, obwohl bei den Absatzprognosen von konstanten Werten ausgegangen wird.
Für das Jahr 2023 sind 3 Millionen Franken für den Ersatz von fossiler Energie, Effizienzmassnahmen sowie für diverse ökologische Fördermassnahmen vorgesehen. Für die Erneuerung der Netze und Anlagen sind insgesamt 11 Millionen Franken budgetiert. 6 Millionen Franken wurden für die Abgeltung an die Stadt eingestellt. Mit den aktuell markanten Veränderungen in der Energiewirtschaft hinsichtlich Preisentwicklungen, Mangellage und Ökologisierung des Energiesystems steht die Energiebranche zunehmend unter wirtschaftlichem Druck. Auch im volatilen, schnelllebigen Telekommunikationsmarkt nehmen die Herausforderungen zu. Vor diesem Hintergrund dient die stabile Finanzstruktur als Basis für eine kontinuierliche, zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Technischen Betriebe Wil.
Die ausführlichen Unterlagen sind unter folgenden Links zu finden:
Budget 2023 der Stadt Wil
Finanzplanung 2023-2027 der Stadt Wil
Budget 2023 der Technischen Betriebe Wil
Finanzplanung 2023-2027 der Technischen Betriebe Wil