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Sauberes Wasser ist Lebensqualität

10. Dezember 2014
Die Technischen Betriebe Wil (TBW) spenden pro verkauften Kubikmeter Wasser einen Rappen an «solidarit'eau suisse». Diese Organisation fördert Trinkwasserprojekte in Entwicklungsländern. In diesem Jahr geht der Beitrag an ein Caritas-Projekt in Bolivien.
Ein rascher Dreh am Wasserhahn – und schon fliesst das kühle Nass in einwandfreier Trinkwasserqualität. Was in der Stadt Wil Alltag ist, ist vielerorts auf der Welt keine Selbstverständlichkeit. Vor diesem Hintergrund reichte Silvia Ammann (SP) im Juli 2012 mit 20 Mitunterzeichnenden im Wiler Stadtparlament eine Interpellation «Wasser als Lebensgrundlage für viele statt für wenige» ein. Dieser Vorstoss bezog sich unter anderem auf die Möglichkeit einer regelmässigen Spende der Stadt Wil respektive der Technischen Betriebe Wil (TBW) an die Organisation «solidarit’eau suisse» für die Verbesserung des Trinkwasserzugangs in Entwicklungsländern.

18‘000 Franken pro Jahr
Der Stadtrat griff die Anregung auf: «Mit einer solchen Spende der Stadt Wil kann durch ‹solidarit’eau suisse› vielen Menschen der heute noch fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht werden. Mit einem Beitrag von einem Rappen pro 1‘000 Liter verkauftem Wasser möchten wir in Entwicklungsländern, in welchen die Wasserversorgung nicht selbstverständlich ist, solidarisch helfen.» In der Stadt Wil werden jährlich rund 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht, bei einer Spende von einem Rappen pro verkauften Kubikmeter Wasser kommt so eine Spendensumme von 18‘000 Franken pro Jahr zusammen. Ein entsprechender Betrag wurde im Bereich Wasserversorgung in den Voranschlag 2014 der TBW aufgenommen und wird auch in den kommenden Jahren entsprechend enthalten sein.

Zugang zu Wasser verbessert Hygiene, Gesundheit und Ernährung
Mit ihrem Beitrag unterstützen die TBW 2014 konkret ein Trinkwasserprojekt in Bolivien, das trotz zahlreicher Bodenschätze das ärmste Land Südamerikas ist. In den weit verstreuten Dörfern des Bezirks Sapahaqui im Departement La Paz, rund 120 Kilometer südwestlich der Hauptstadt, leben die Menschen unter schwierigen Bedingungen. Die Gemeinden sind nur durch beschwerliche Autofahrten zu erreichen. Die Armutsrate in der Region ist im Vergleich zum bolivianischen Durchschnitt hoch; teilweise sind über 80 Prozent der Bevölkerung extrem arm. Die Leute haben oft weder Zugang zu Bildungs- oder Gesundheitseinrichtungen sowie zu sauberem Wasser oder sanitären Anlagen. Durch den Bau von Trinkwassersystemen und Schulungen in Hygiene, Gesundheit und dem Umgang mit Wasser möchte Caritas die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung in vier bolivianischen Dörfern in der ländlichen Gegend der Provinz Loayza (Departement La Paz) verbessern.

solidarit’eau suisse
Die Initiative «solidarit’eau suisse» fördert die Unterstützung von Trinkwasserprojekten in Entwicklungsländern durch Schweizer Wasserversorgungen und Gemeinden. Bereits mit einem kleinen Beitrag kann in Entwicklungsländern viel zur Verbesserung der Trinkwassersituation oder der sanitären Grundversorgung beigetragen werden. «Solidarit'eau suisse» bietet dabei eine Austauschplattform, auf der interessierte Gemeinden auf einfache Weise Trinkwasserprojekte finden, die sowohl ihren Vorstellungen bezüglich Land, Grösse des Projekts und Anzahl der Begünstigten, als auch den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde entsprechen.