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Kulturförderung: Stadt Wil vergibt erneut ein Atelierstipendium

26. Mai 2025
Die Stadt Wil bietet Kulturschaffenden einen Aufenthalt von vier Wochen als Stipendium in einem der drei Eduard-Bick-Häuser. Zum kostenlosen Aufenthalt kommen 1‘000 Franken Taschengeld hinzu. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. Juli 2025

Damit Kunst entsteht und reift, braucht sie neben Inspiration und Ideen auch Zeit und Raum – genau diese beiden Dinge stellt die Stadt Wil mit einem jährlichen Stipendienprogramm für die Eduard Bick-Ateliers zur Verfügung.

Im Rahmen dieses Programms erhalten Kulturschaffende mit Bezug zu Wil die Möglichkeit, ihr künstlerisches Schaffen intensiv zu vertiefen. Dazu vergibt die Stadt Wil jährlich einen Aufenthalt von vier Wochen als Stipendium in einem der drei Bick-Häuser. Zum kostenlosen Aufenthalt kommen 1‘000 Franken Taschengeld hinzu.

Bewerbung bis 31. Juli 2025

Bewerbungsberechtigt sind Kulturschaffende aller Sparten mit Bezug zur Stadt Wil. Die Bewerbung kann bis zum 31. Juli 2025 per E-Mail an info@fondazionebick.ch in Form eines kurzen Motivationsschreiben erfolgen mit Angabe von Gründen, die für einen Aufenthalt sprechen und einem Link auf die Dokumentation des eigenen Werkes und der Biographie (bitte keine Dokumente mailen).

Im Belegungsplan sind die freien Termine einsehbar. Aufenthalte können auf eigene Kosten verlängert werden. Es gelten dann die Preise ab der 4. Woche. Diesbezügliche Wünsche sind bei der Bewerbung anzugeben und können bei Erhalt des Stipendiums individuell mit dem Büro der Stiftung vereinbart werden. Die Häuser sind auch für Familien geeignet. Es herrscht Residenzpflicht.

Mentoring als Zusatzchance

Zusätzlich zum Atelierstipendium kann ein Mentoring beantragt werden. Gewünschte Mentoren, Experten oder Projektpartner sind mit entsprechender Begründung anzugeben. Die Kulturkommission der Stadt Wil bildet die Jury, ihre Entscheide sind nicht anfechtbar. Das Stipendium wird anlässlich der Verleihung der Förder-, Anerkennungs- und Kulturpreise der Stadt Wil am 30. Oktober 2025 übergeben.

Hintergrund zur Stiftung Eduard Bick

Das Kulturförderprojekt wurde 2017 anlässlich des 70. Todestags des Wiler Künstlers und Kulturförderers Eduard Bick lanciert. Die Stiftung Eduard Bick ermöglicht in- und ausländischen Kunstschaffenden aus den Sparten visuelle Kunst, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Performance, Film und Architektur seit 1959 mit Stipendien kurz- und langfristige Aufenthalte im Tessin. Dabei sind die Stipendien nicht an die Vorgabe geknüpft, nach Ende des Aufenthalts ein fertiges Produkt präsentieren zu müssen.

Weitere Informationen unter: https://www.stadtwil.ch/kulturtb/19333

Eine Stiftung für die Kunst

Eduard Bick ist am 15. Januar 1883 in Wil geboren. Wie seine Vorfahren erlernte er den Beruf des Goldschmieds. Über Innsbruck und Altena kam er 1905 an die Goldschmiedeakademie in Hanau. Kurz darauf wechselte er an die Kunstakademie München und widmete sich der Malerei. In den Folgejahren wuchs seine Faszination für die Bildhauerei. 1910, 1921 und 1922 wurde er mit einem Eidgenössischen Kunststipendium ausgezeichnet.

Nach verschiedenen Aufenthalten in Berlin und in Sant’Abbondio im Tessin, während denen er neben seinem künstlerischen Schaffen auch Entwürfe für die Wiler Goldschmiede zeichnete, kehrte Eduard Bick 1919 mit seiner Ehefrau Angelika in die Schweiz zurück; am 15. August 1947 starb er in Zürich.

1956 starb auch Angelika Bick, nachdem sie testamentarisch Land und Haus in Sant’Abbondio für eine zu gründende Eduard Bick-Stiftung vermacht hatte. Seit 1959 steht Bicks ehemaliges Atelierhaus Künstlern in Sant’Abbondio nun für Arbeitsaufenthalte zur Verfügung. 1994 kam ein Wohnatelier in Sant’Abbondio dazu, 2001 ein Atelierhaus in Costa sopra Intragna, die ebenfalls durch die Eduard Bick-Stiftung verwaltet werden.