08. Oktober 2021
Mit seiner über 800-jährigen Geschichte strahlt der Hof zu Wil als Baudenkmal von nationaler Bedeutung weit über die Grenzen der Stadt und Region hinaus. Die Wiler Bevölkerung stellte sich 1988 in einer Volksabstimmung deutlich hinter den Kauf der Gesamtliegenschaft sowie die Gründung der Stiftung Hof zu Wil. Diese sorgt seither für den Erhalt und die Entwicklung des Hofs und für vielfältige Möglichkeiten für gesellschaftliche und kulturelle Begegnungen.
Generationenprojekt vollenden
Nach zwei erfolgreich abgeschlossenen Bauetappen bildet die nun anstehende dritte Bauetappe den Abschluss dieses umfassenden Generationenprojekts. Ein grosser Teil des Hofs befindet sich baulich in einem schlechten Zustand. Es geht aber nicht nur um den Erhalt und die Sicherung der Substanz der Gebäude, sondern auch um die Ausrichtung auf eine optimale und multifunktionelle Nutzung.
Die Schwerpunkte der baulichen Arbeiten liegen auf den ehemaligen Residenzräumen der Fürstäbte im zweiten und dritten Obergeschoss. Zudem werden das Haus Roter Gatter und die darüberstehende Dienerschaftskapelle saniert und den Bedürfnissen angepasst. Augenfällig ist der neu gestaltete Zugang zum Hof über eine grosszügige Freitreppe vom Hofplatz.
Museale Inszenierung und Erlebniswelt
Nach Abschluss der dritten Bauetappe wird im Hof eine neue museale Inszenierung umgesetzt. Diese beleuchtet die Geschichte des Hofs und seine Bedeutung innerhalb der Fürstabtei und darüber hinaus auf innovative und interaktive Art. Davon ausgehend lassen sich Fragen der Gegenwart und Zukunft diskutieren.
Es wird eine Erlebniswelt geschaffen, welche die Altstadt von Wil sowohl für die Bevölkerung wie die Touristen attraktiver macht. Der Stiftungsrat beantragt der UNESCO-Kommission, den Hofbezirk als Bestandteil der ehemaligen Fürstabtei St.Gallen unter das UNESCO Weltkulturerbe Abtei St.Gallen zu stellen.
Bund, Kanton und Stadt beteiligen sich
Die Kosten für das Renovations- und Innovationsprojekt der Stiftung Hof zu Wil betragen 25,5 Millionen Franken. Der Kanton St.Gallen hat eine Beteiligung von 5,4 Millionen Franken gesprochen, sofern die Stadt ihre Beiträge ebenfalls genehmigt. Zudem ist ein Betrag von 0,8 Millionen Franken vom Bundesamt für Kultur in Aussicht gestellt.
Das Stadtparlament stimmte dem städtischen Kredit von 9,6 Millionen Franken und dem nötigen Darlehen an die Stiftung Hof zu Wil von 12,2 Millionen Franken deutlich zu. Die Bevölkerung entscheidet am 28. November 2021 an der Urne.
Detaillierte Unterlagen sind zu finden unter https://www.stadtwil.ch/hofzuwil . Am Tag der offenen Tür vom 30. Oktober 2021 lädt die Stiftung Hof zu Wil die Bevölkerung dazu ein, die Räumlichkeiten im Hof zu entdecken und an Vorträgen Details zu Konzept, Architektur und musealer Inszenierung zu erfahren.