Editorial
Die Abteilung Bewilligungen vollzieht die Vorschriften im Bau- und Umweltrecht. Die Einhaltung dieser vielfältigen rechtlichen Vorgaben wird von uns insbesondere im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens überprüft. Wichtigste Grundlagen sind dabei der Zonenplan und das Baureglement – die Produkte der Ortsplanung.
Im Vollzug ist es unser Ziel, Projekte zu ermöglichen, die nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch die Lebensqualität in Wil nachhaltig fördern. Dabei stehen für uns Kriterien wie städtebauliche Verträglichkeit, Umweltaspekte, funktionale Gestaltung und die Bedürfnisse der Anwohner im Mittelpunkt. Besonders Freude bereitet uns, die Entwicklung unserer Stadt aktiv mitzugestalten und gemeinsam mit verschiedenen Akteuren kreative Lösungen für moderne Lebensräume zu finden.
Für die Zukunft wünschen wir uns eine Stadt, die sich mit den passenden raumplanungsrechtlichen Rahmenbedingungen dynamisch und nachhaltig weiterentwickelt – mit durchdachten Wohnräumen, lebendigen Quartieren und einem klaren Fokus. Mit einer offenen, konstruktiven Zusammenarbeit möchten wir Wil als attraktiven Lebensraum für alle Generationen stärken und in der Ortsplanungsrevision mitwirken.
Einleitung
Wohn- und Lebensraum – Ein Schlüssel zur Lebensqualität in Wil
Der Wohn- und Lebensraum spielt eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Wiler Bevölkerung. Eine Stadt, die optimal vernetzt ist und über eine effiziente Verkehrsinfrastruktur verfügt, fördert nicht nur die Mobilität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner, sondern trägt auch zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Dies schafft die Basis für ein funktionierendes städtisches Leben und sorgt dafür, dass der Wohlstand gesichert werden kann und Arbeit, Bildung und Freizeitaktivitäten bequem und zeitsparend erreicht werden können.
Gleichzeitig sind attraktive und vielfältige Wohnbedingungen unerlässlich. Neben modernen und nachhaltigen Wohnkonzepten ist die Schaffung von durchmischten Quartieren besonders wichtig, um allen Bevölkerungsgruppen ein lebenswertes Zuhause zu bieten. Dies stärken den sozialen Zusammenhalt und das Miteinander in der Stadt.
Die Ortsplanungsrevision bildet das Herzstück unserer Stadtentwicklung und definiert, wie wir unsere Lebensräume gestalten und nutzen. Mit einer durchdachten Planung stellen wir sicher, dass Wil heute und in Zukunft ein lebenswerter Ort bleibt.
Interviews
Für einmal haben wir von der Stadtplanung die Rollen getauscht und vier Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Bereichen – Quartiere, Arbeitgeber, regionale Interessengruppen und soziale Wohngemeinschaften – gefragt, was Wohn- und Lebensraum für sie bedeutet. Diese wertvollen Gedanken und persönlichen Perspektiven sind uns Inspiration für die Umsetzung der Ortsplanungsrevision.
Was bedeutet für Sie Lebensraum?
Lebensraum ist für mich ein natürlicher Ort, ein dynamisches System, in dem Menschen, Tiere Pflanzen mit vielseitigen Ressourcen leben können. Es ist ein Ort, an dem wir Menschen leben, arbeiten und interagieren. Es ist der Raum, wo wir uns entfalten können, wo es uns – hoffentlich – wohl ist, wo wir uns sicher fühlen und aktiv und kreativ sein dürfen. Um diesen Lebensraum erhalten zu können, braucht es Respekt gegenüber allen und allem und das Bewusstsein, dass wir ein Teil eines grossen Ganzen sind.
Welche Aspekte sind aus Ihrer Sicht entscheidend für Wohnqualität?
Auf der einen Seite steht das Thema "bezahlbare Wohnungen" klar im Mittelpunkt. Immer mehr Menschen wünschen sich ein Eigenheim, das jedoch für viele finanziell unerreichbar bleibt. Eine gut ausgebaute Infrastruktur mit optimalen Verkehrsanbindungen ist dabei von zentraler Bedeutung. Dazu zählen auch Bildungsangebote, Kindertagesstätten, Tagesstrukturen für Kinder sowie Möglichketen für Sport und Freizeitaktivitäten.
Auf der anderen Seite ist die Umweltqualität ein ebenso entscheidender Faktor. Der Zugang zu Wäldern, Parks und Spielplätzen sollte für Menschen aller Generationen sichergestellt sein. Ein Gefühl der Sicherheit spielt ebenfalls eine grosse Rolle: Medienberichte tragen leider oft dazu bei, Unsicherheiten zu schüren, obwohl eine positive Wahrnehmung von Sicherheit die Lebens- und Wohnqualität massgeblich steigern kann.
Über allem steht jedoch ein freundliches und respektvolles Miteinander, das Generationen und Kulturen verbindet und das Zusammenleben fördert.
Wie sehen Sie die Zukunft der Stadtentwicklung für Wil?
Die Entwicklung der Stadt Wil ist ein dynamischer Prozess, der durch viele Faktoren beeinflusst wird. Die positive Energie der ersten Strategiekonferenz soll genutzt werden, um weiterhin transparent, ganzheitlich und nachhaltig zu planen und die Stadtentwicklung vorwärtszubringen. Letztlich ist es die Balance zwischen Wachstum, sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz, die den Erfolg einer Stadt bestimmt.
Welche grossen Veränderungen erwarten Sie in den nächsten 10 Jahren für Wil und die Umgebung?
- Vermehrt starke Bautätigkeiten mit Nutzung der bestehenden Ressourcen (Verdichtetes Wohnen, in die Höhe bauen, Umnutzung von Grünflächen, leider)
- Zunahme der Einwohnerzahl bspw. durch Wil West oder neue Überbauungen
- Herausforderungen im Bildungssystem, bspw. Schulraumknappheit, Kita-Angebote, Tagesstrukturen in jedem Quartier
- Zusätzliche Massnahmen für die Verkehrssicherheit aller Teilnehmenden
Was würden Sie sich für Wil wünschen?
- Eine Stadt, in der sich alle Menschen wohlfühlen, sich als Teil einer Gemeinschaft sehen und bereit sind, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen.
- Eine Stadt, in der Amtsträgerinnen und Amtsträger parteiübergreifend nach Lösungen suchen, anstatt sich gegenseitig Hindernisse in den Weg zu legen.
- Eine Stadt, in der alle Verkehrsteilnehmenden – ob zu Fuss, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Velo oder dem Auto – gleichberechtigt ans Ziel gelangen.
- Eine Stadt, die genügend Erholungsraum für alle Generationen bietet
- Eine Stadt, in der jedes Quartier über Genossenschaftswohnungen verfügt.
- Eine Stadt, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet hat und durch innovative Technologien ein attraktiver Standort für neue Unternehmen ist
- Eine Stadt, die nicht an der oberen Bahnhofstrasse endet, sondern bis in die Altstadt lebendig und einladend bleibt.
- Eine Stadt in der alle ihren Beitrag zum glücklichen Miteinander beitragen
Vieles ist schon verwirklicht, einiges allenfalls in Planung und ein paar Hausaufgaben wären noch zu machen.
Was bedeutet für Sie Lebensraum?
Lebensraum ist für mich weit mehr als nur der physische Raum, in dem wir wohnen…
Ein guter Lebensraum ist vielfältig und lebendig, mit einer ausgewogenen Mischung aus Natur- und Erholungsgebieten, kulturellen Angeboten und funktionierenden Infrastrukturen.
Welche Aspekte sind aus Ihrer Sicht entscheidend für Wohnqualität?
Einerseits sind Gegebenheiten wie die Raumaufteilung, der Zustand der Gebäude, sowie die Verfügbarkeit von Licht und Luft wichtig. Aber auch die Lage spielt eine entscheidende Rolle: gute Verkehrsanbindungen, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Freizeitangebote sind genauso wichtig. Ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis sowie ein Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit sind ebenso zentrale Komponenten der Wohnqualität.
Wie sehen Sie die Zukunft der Stadtentwicklung für Wil?
Die Stadt Wil hat eine lange Geschichte, und diese muss in der Planung berücksichtigt werden, während gleichzeitig moderne, nachhaltige Lösungen für Wohn- und Arbeitsräume entwickelt werden.
Wil wird als Standort für Familien und Pendler attraktiv bleiben, da hier eine hohe Lebensqualität geboten wird.
Wil könnte auch weiterhin als Modell für eine gelungene Verbindung von urbanem und ländlichem Lebensraum dienen.
Welche grossen Veränderungen erwarten Sie in den nächsten 10 Jahren für Wil und die Umgebung?
In den nächsten 10 Jahren wird Wil sicherlich einen starken Wandel erleben. Ich erwarte, dass die Stadt weiterhin wächst und sich weiter vernetzt – sowohl lokal als auch überregional.
Ein weiteres wichtiges Thema wird die Digitalisierung sein: Die Entwicklung von «Smart Cities» und die Integration digitaler Infrastruktur werden das Stadtbild und die Lebensqualität beeinflussen.
Zudem wird der Wohnungsmarkt auf die wachsende Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen reagieren müssen, was innovative Lösungen wie Neubauten, aber auch die Nachverdichtung und Modernisierung bestehender Gebäude erfordert.
Ein weiteres Thema wird die zunehmende Bedeutung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit sein, was sich in energieeffizienten Bauprojekten, grünen Dachflächen und der Förderung von öffentlichem Nahverkehr sowie Radwegen niederschlagen dürfte.
Was wurden Sie sich für Wil wünschen?
Für Wil wünsche ich mir, dass die Stadt ihre lebenswerte Mischung aus urbanem und ländlichem Raum bewahrt und weiter ausbaut.
Ich hoffe, dass bei der Weiterentwicklung der Stadt auch die Bedürfnisse der verschiedenen Bevölkerungsgruppen – von jungen Familien bis hin zu älteren Menschen – berücksichtigt werden.
Zudem wäre es schön, wenn Wil weiterhin Raum für kreative und kulturelle Projekte bietet, welche die Stadt für alle Altersgruppen attraktiv macht.
Insgesamt sollte Wil ein Ort bleiben, der sowohl für seine Einwohner als auch für Besucher lebenswert ist.
Was bedeutet für Sie Lebensraum?
Lebensraum bedeutet für mich der Ort, an dem ich mich wohlfühle, lebe und erholen kann. Es ist die Verbindung von Natur, Gemeinschaft, Angeboten und der Möglichkeit, sowohl im Alltag als auch in der Freizeit Qualität zu geniessen. Ein Lebensraum gibt mir das Gefühl von Heimat und Zufriedenheit.
Welche Aspekte sind aus Ihrer Sicht entscheidend für Wohnqualität?
Für mich ist Nähe und Erreichbarkeit sehr wichtig. Die Möglichkeit, Arbeit, Schule, Einkäufe und Freizeitangebote schnell und einfach zu erreichen – alles auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln und sicheren Fuss- und Velowegen, bereitet mir Freude. An einem Wohnort schätze ich auch freundliche Menschen, welche sich wohlfühlen und einander unterstützen. Sicherheit, Sauberkeit und Lösungen, die Umwelt und Ressourcen schonen, sind für mich weitere Aspekte für einen lebenswerten Ort.
Wie sehen Sie die Zukunft der Stadtentwicklung für Wil?
Die Stadt Wil hat sehr grosses Potenzial: eine schöne Innenstadt, ideal gelegen und gut vernetzt. Gelingt mit der Stadtentwicklung der Balanceakt, Bewährtes und Innovation miteinander zu verbinden, gewinnt Wil an Attraktivität für Jung und Alt. Die jetzt laufende Überarbeitung der Ortsplanung hat die Chance, die Stadt Wil für die neuen Herausforderungen zu wappnen und die Bevölkerung einzubeziehen.
Welche grossen Veränderungen erwarten Sie in den nächsten 10 Jahren für Wil und die Umgebung?
Ich erwarte, dass das optimierte WILWEST als neuer Stadtteil von Wil realisiert werden kann – sorgfältig und etappiert. Zudem hoffe ich auf Fortschritte bei der Arealentwicklung am Wiler Bahnhof (ehemals Agrar und Kindlimann) und auf die Neugestaltung bzw. Neuorganisation des Bahnhofplatzes. Ich erwarte, dass dieser Aufbruch Impulse ausstrahlt, Wil an Selbstbewusstsein gewinnt und die Bewohnenden stolz auf das Erreichte sind.
Was würden Sie sich für Wil wünschen?
Ich wünsche mir, dass alle Beteiligten und Betroffenen in der Stadt Wil den angestossenen Ortsplanungsprozess konstruktiv mittragen und bereit sind, im Sinne der gesamten Stadt Wil auch Kompromisse einzugehen.
Kurzer Ausschnitt zum Mehrgenerationenhaus Giesserei
Das Mehrgenerationenhaus Giesserei liegt in Oberwinterthur, im Herzen des aufstrebenden Stadtzentrums Neuhegi, unmittelbar am Eulachpark. Es verfügt über 155 Wohnungen und aktuell 12 Gewerbebetriebe. Zu den gemeinschaftlich genutzten Räumen gehören ein grosser Saal für interne und öffentliche Veranstaltungen, ein Gemeinschaftsraum, ein internes Sitzungszimmer, ein Musikübungsraum, ein Waschsalon, ein Jugendraum, eine Pantoffelbar und drei Werkstätten.
In der Giesserei leben rund 240 Erwachsene und über 100 Kinder und Jugendliche.
Mehr Hintergründe zur Giesserei und seiner Giesserei-Geschichte finden Sie gut dokumentiert auf unserer Webseite: https://www.giesserei-gesewo.ch.
Welche Vorteile bieten soziale Wohnprojekte?
Da der Begriff soziale Wohnprojekte sehr weit gefasst werden kann, beantworte ich Ihre Frage nicht generell, sondern beziehe sie auf unser Mehrgenerationenhaus Giesserei in Neuhegi, Winterthur, wo ich selber mit meiner Familie wohne.
Gemäss unserem Kredo sind wir nicht nur altersdurchmischt, sondern wir wohnen auch selbstbestimmt und selbstverwaltet und wir pflegen ein solidarisches Zusammenleben und Streben nach Nachhaltigkeit. Wir bieten Wohnraum für unterschiedlichste Lebensformen und -Phasen und für unterschiedliche Einkommensklassen. Ein Teil unserer Wohnungen ist auch von Stadt und Kanton subventioniert.
Wir sehen uns als modernes Dorf mit über 300 Bewohnerinnen und Bewohner inmitten der Stadt. Wir pflegen quasi eine urbane Lebensweise in dörflicher Geborgenheit. Der Anonymität vieler Grosssiedlungen setzen wir gemeinschaftlichen Zusammenhalt entgegen. Jung und Alt unterstützen sich. So erleben Kinder den Kontakt mit älteren Personen, die z.T. auch Kinderbetreuung übernehmen. Im Gegenzug profitieren ältere Menschen vom nachbarschaftlichen Netzwerk, wenn sie mal auf Hilfe angewiesen sind. Die kulturellen und sozialen Angebote in unserer Siedlung sind vielfältig und sorgen für eine hohe Lebensqualität.
Was für Herausforderungen haben solche Projekte?
Wer in unserem Mehrgenerationenhaus wohnt, ist auch aufgefordert, sich zu engagieren und sich in der Gemeinschaft einzubringen. Da wir als selbstverwaltete Siedlung auch Hauswartung, Vermietung, Umgebungspflege und vieles mehr selber machen, müssen sich alle mit Arbeitsleistungen einbringen. Das hat aber auch den grossen Vorteil, dass sich die Leute bei der gemeinschaftlichen Arbeit kennenlernen. Das erachten wir als Win-win-Situation. Bei Nachbarschaftskonflikten gibt es keine externe Verwaltung, die das regelt, sondern da sind wir alle gefordert, miteinander zu reden und nach Lösungen zu suchen. Dafür haben wir aber inzwischen auch bewährte Gefässe geschaffen, wie eine Schlichtungsstelle, die vermitteln und in den meisten Fällen für eine einvernehmliche Lösung sorgen kann.
Was ist zu beachten, damit soziale Wohnprojekte erfolgreich umgesetzt werden können?
Der Zusammenschluss mit unserer Genossenschaft Gesewo 2007 war entscheidend, damit wir als Hausverein das Grossprojekt mit über 150 Wohnungen und Gewerberäumen schlussendlich realisieren konnten. Genossenschaften sind die wichtigsten Trägerinnen von soziale Wohnprojekten in der Schweiz und sie stehen auch für Innovation und Qualität im Wohnungsbau. Sehr wichtig war für unser Projekt auch die Unterstützung von Stadt Winterthur und Kanton Zürich, die mehr als 30 subventionierte Wohnungen in unserer Siedlung finanzierten. Innerhalb der Siedlung braucht es dann Strukturen, die ein gemeinschaftliches Zusammenleben fördern (wie Gemeinschaftsräume und Arbeitsgruppen, die eine Vernetzung ermöglichen).
Welche Chancen bieten diese?
Soziale und gemeinschaftliche Wohnprojekte wie die Giesserei bieten nicht nur hochwertigen und preisgünstigen Wohnraum, sie sind oft auch ein wichtiger Katalysator für das soziale und kulturelle Leben in Quartieren, weil sie Menschen anziehen, die sich für ihren Stadtteil interessieren und einsetzen. Im neuen Stadtteil Neuhegi hat die Giesserei sehr viel zur Belebung des Quartiers beigetragen, sei es mit Kulturangeboten, mit ihrem Restaurant und ihren vielfältigen Gewerbebetrieben oder mit dem Wochenmarkt, der von Bewohner:innen der Giesserei iniziiert worden ist.
Wie lebt aus Ihrer Sicht der Mensch in der Zukunft?
Ich wünsche mir, dass in Zukunft noch viel mehr Menschen in solch nachhaltigen Siedlungen wie dem Mehrgenerationenhaus Giesserei wohnen können. Ich persönlich erlebe es als grosse Bereicherung und glaube, dass diese Wohnform Zukunft hat. In unserer Gesellschaft hat die Individualisierung einen sehr grossen Stellenwert. Sie hat Vor- und Nachteile. Ein Nachteil ist eine tendenzielle Vereinsamung der Menschen. Da können soziale und gemeinschaftliche Wohnprojekt wie die Giesserei einen Gegenpol bilden.
Welche persönlichen Tipps können Sie Wil mitgeben?
Unterstützen Sie als Stadt die Genossenschaften und andere Träger von innovativen, sozialen Wohnprojekte mit dem Angebot von Bauland und finanziellen Beiträgen. Eine weitere Möglichkeit ist die Vorgabe eines Mindestanteils an gemeinnützigen Wohnflächen bei Aufzonungen und bei Sondernutzungsplänen, wie dies z.B. die Stadt Winterthur bereits seit einigen Jahren im Rahmen des Mehrwertausgleichs verlangt. Die Stadt profitiert im Gegenzug von attraktivem und bezahlbarem Wohnraum und motivierten Bewohnerinnen und Bewohnern, die sich für ihr Umfeld und die Stadt engagieren.