30. März 2021
Zur Besserstellung gegenüber dem Budget tragen tiefere Nettoaufwände für die gesetzliche wirtschaftliche Hilfe sowie tiefere Sachaufwände aufgrund nicht ausgeschöpfter Kredite bei. Der Aufgabenbereich Asylwesen schliesst um netto 1,9 Millionen Franken besser ab und hat damit einen massgeblichen Anteil am positiven Abschluss. Der Grund dafür sind Beiträge des Bundes, welche nicht voraussehbar waren, und deutlich tiefere Unterstützungsleistungen.
Hinzu kommen Mehreinnahmen bei den Steuern natürlicher Personen aufgrund hoher Nachzahlungen aus den Vorjahren. Die Einfache Steuer geht gegenüber dem Vorjahr jedoch leicht zurück. Ebenfalls zum positiven Ergebnis beigetragen haben höhere Grundstückgewinn- und Quellensteuern.
Hingegen fielen die ordentlichen Abgaben der Technischen Betriebe Wil tiefer aus. Statt der budgetierten 6 Millionen Franken konnten die TBW 5 Millionen Franken an die Stadtkasse überweisen. Der Stadtrat beantragt mit der Gewinnverwendung der TBW allerdings eine zusätzliche Abgabe von 1 Million Franken an den Steuerhaushalt. Davon sollen wiederum 0,6 Millionen Franken mit separater Parlamentsvorlage dem Energiefonds zugewiesen werden.
Negative Abweichungen sind bei den Steuereinnahmen der juristischen Personen, bei der Besoldung der Lehrpersonen, in der Pflegefinanzierung sowie bei den Handänderungssteuern auszumachen. Die Corona-Pandemie macht sich ausgabenseitig insbesondere mit zusätzlichen Hygienemassnahmen bemerkbar. Die wirtschaftlichen Unterstützungsmassnahmen werden hauptsächlich durch den Bund und die Kantone finanziert. Die Entwicklungen bei den Steuereinahmen bleiben unsicher und schwierig voraussehbar.
Die Nettoinvestitionen betragen 5,5 Millionen Franken, der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 167 Pro-zent. Die Nettoschulden sinken unter 30 Millionen Franken; vor allem aufgrund der Nettoinvestitionen, welche tiefer ausfallen als die Abschreibungen. Im Verlaufe des Jahres konnten zudem rund 70 Investitionskredite abgerechnet und abgeschlossen werden.
TBW: Erneut positives Ergebnis
Mit dem Umsatz von rund 73 Millionen Franken und dem Unternehmenserfolg von 1,6 Millionen Franken nach Abgaben entspricht die Ertragssituation bei der TBW demselben Niveau wie im Vor-jahr. Das Gesamtergebnis liegt jedoch knapp eine Million Franken unter den Erwartungen. Zurück-zuführen ist dies in erster Linie auf den Bereich Telekommunikation, dessen Marktumfeld herausfordernd ist. Der Stromverkauf zeigt sich bei den Gewerbe- und Industriekunden leicht rückläufig und der Gasabsatz fiel temperaturbedingt tiefer aus. Erfreulich entwickelte sich dagegen der Biogasanteil mit dem TBW-Standardmix von 20 Prozent. Trotz starker Konkurrenz und einer volatilen Markt-situation stiegen die Kundenzahlen in den Bereichen Internet, TV und Telefonie.
Mit dem Eigenkapital von 112 Millionen Franken und einer Eigenkapitalquote von 86,5 Prozent kann das Finanzierungsverhältnis als sehr gut beurteilt werden. Der Rechnungsüberschuss von 1,6 Millionen Franken soll für zusätzliche Vorfinanzierungen für die Solaroffensive, zusätzliche Abgaben an die Stadt sowie die Bildung von allgemeinen Ausgleichsreserven verwendet werden.
Jahresrechnung 2020 der Stadt Wil
Jahresrechnung 2020 der Technischen Betriebe Wil
Einlage in den Energiefonds der Stadt Wil