09. Juli 2025
Die Jahresrechnung 2024 der Stadt Wil schloss mit einem Defizit von 6,5 Millionen Franken ab, das Budget 2025 rechnet mit einem weiteren Fehlbetrag von 4,8 Millionen Franken. Zudem zeigt die weitere Entwicklung im Finanzplan auf, dass trotz Steuerwachstum und einer Steuerfusserhöhung die Erfolgsrechnung mittelfristig nicht ausgeglichen gestaltet werden kann. Es verbleiben Defizite in Millionenhöhe. Ohne Gegenmassnahmen droht ein starker Anstieg der Verschuldung.
Der Stadtrat hat sich die Prämisse auferlegt, finanziell verantwortungsvoll zu handeln und setzt sich für den mittelfristigen Ausgleich des Haushaltsdefizites ein. Er ist gewillt, das Defizit auch mit leistungsseitigen Massnahmen zu reduzieren und hat die Departemente beauftragt, Massnahmen zur Entlastung der Erfolgsrechnung vorzuschlagen. Der Stadtrat hat diese Massnahmen mit den Fraktionen vorbesprochen. Zudem wurden diese eingeladen, eigene Vorschläge einzubringen. Die Rückmeldungen sind in den Bericht und Antrag eingeflossen.
Das nun präsentierte Massnahmenpaket sieht eine jährliche Entlastung des Haushalts von insgesamt 2,9 Millionen Franken ab 2028 vor. Diese setzt sich aus 1,6 Millionen Franken ausgabenseitiger Massnahmen und 1,3 Millionen Franken an Mehreinnahmen zusammen. Bereits im Budget 2026 sollen Entlastungen von 1,7 Millionen Franken wirksam werden.
Stadtrat schlägt 34 Massnahmen vor
Der Stadtrat hat 34 konkrete Massnahmen identifiziert – darunter strukturelle Kürzungen, Gebührenerhöhungen, ein temporäres Stellenmoratorium, der Verzicht auf Lohnanpassungen und die Erhöhung der Grundsteuer. Zu den grössten Einzelmassnahmen zählen:
- Erhöhung der Grundsteuer um 0.1 Promille (Entlastung: Fr. 750'000.–)
- Einmaliger Verzicht auf Stufenanstiege beim Verwaltungspersonal (Fr. 280'000.–)
- Zweijähriges Moratorium für neue Stellen (Fr. 500'000.–)
- Reduktion der Lohnkosten beim Lehrpersonal (Fr. 340'000.–)
- Erhöhung der Parkgebühren um 10 Prozent sowie Ausweitung der Parkplatzbewirtschaftung (Fr. 180'000.–)
Darüber hinaus sind unter anderem folgende Massnahmen geplant:
- Kürzungen bei Unterstützungsbeiträgen (u. a. Inlandhilfe, Beiträge an Organisationen)
- Gebührenerhöhungen (u. a. im Bauwesen, bei Bewilligungen und Parkplätzen)
- Reduktion von Personalaufwänden (u. a. Weiterbildungskosten, Reka-Checks, Teuerungsausgleich, Leistungserfassung)
- Einnahmenerhöhungen (u. a. durch Dividendenausschüttung der WIPA, Einführung einer Kurtaxe)
Das Massnahmenpaket wird dem Stadtparlament zur Kenntnisnahme und Diskussion vorgelegt. Der Stadtrat möchte erfahren, welche Massnahmen vom Parlament mitgetragen werden und folglich auszuarbeiten sind.
Dem Stadtrat ist wichtig, dass die Investitionstätigkeit trotz der angespannten Finanzlage nicht übermässig eingeschränkt wird. Notwendige Zukunftsprojekte müssen aber zwingend mit einem ausgeglichenen Haushalt einhergehen, um die langfristige Finanzierbarkeit sicherzustellen.
Weitere Informationen sind in den Dokumenten rechts zu finden.