Vernetzungsprojekt Wil zeigt Wirkung

Das Vernetzungsprojekt Wil ist gemäss einem Zwischenbericht auf gutem Weg. Eine Erfolgskontrolle konnte einige erfreuliche Nachweise von Schmetterlingen und Vögeln erbringen. Die Vernetzungsmassnahmen unterstützen die landwirtschaftlichen Betriebe auch im Kampf gegen Mäuseplagen.

27. Juli 2021

Mit dem Vernetzungsprojekt 2017-2024 der Stadt Wil soll die traditionelle, vielfältige Kulturlandschaft mit den wertvollen Lebensräumen erhalten und mit einer zielgerichteten Nutzung und Pflege optimiert werden. Dabei wird die natürliche Artenvielfalt gefördert und der typische Charakter der Landschaft gewahrt. Dazu wurden zahlreiche Massnahmen umgesetzt, welche nun mit einem Zwischenbericht analysiert wurden.

Gegen Mäuseplage: Turmfalke und Hermlin

Im vergangenen Frühjahr hatten zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe mit einer Mäuseplage zu kämpfen. Durch die Förderung der natürlichen Feinde der Mäuse können die Bestände reduziert werden. Hermeline machen in den Gängen Jagd nach den Mäusen und der Turmfalke aus der Luft. Während der Turmfalke immer häufiger anzutreffen ist und durch geeignete Nistkästen an Scheunen weiter gefördert werden kann, leidet das Hermelin unter der aus- und aufgeräumten Landschaft. Dabei ist das Hermelin eigentlich sehr anspruchslos: Es braucht lediglich Strukturen wie Ast- und Steinhaufen, die es als Versteck benutzt. Diese einfach umzusetzenden Massnahmen werden im Vernetzungsprojekt gefördert.

Die Massnahmen unterstützen auch die im Vernetzungsprojekt festgelegten Leitarten wie den Neuntöter, der Trauerschnäpper, die Zauneidechse oder den Schachbrettfalter. Diese konnten bei der Erfolgskontrolle im vergangenen Jahr auch tatsächlich nachgewiesen werden. Besonders erfreulich sind die drei in Wil beobachteten Brutpaare des Neuntöters und die zahlreich angetroffenen Sechsfleck-Widderchen.

Mehr Betriebe und mehr Flächen

Im Zwischenbericht konnte aufgezeigt werden, dass die Vernetzungsflächen und die beteiligten Betriebe erneut leicht zugenommen haben. Es musste aber auch festgestellt werden, dass nicht alle Ziele erreicht wurden und noch Vernetzungslücken bestehen. Die Qualität der Biodiversitätsförderflächen soll weiter gefördert werden. Die Stadt beteiligt sich finanziell an Wiesenaufwertungen und Heckenpflanzungen, während der Naturschutzverein Salix bei Bedarf die Arbeitskraft seiner Mitglieder zur Verfügung stellt.