Im Rahmen der laufenden Ortsplanungsrevision plant die Stadt Wil, ausgewählte Schlüsselareale – darunter unter anderem das Kindlimann-Areal – gezielt weiterzuentwickeln. Dafür werden Planungsvereinbarungen in zwei Stufen abgeschlossen (PBG Kt. SG Art. 19 und 65).
In der ersten Stufe werden die Eckpunkte und die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Projektpartnern festgelegt. Diese bilden die Grundlage für das sogenannte Richtprojekt, das in der zweiten Stufe vom Stadtrat geprüft und genehmigt wird. Damit kann die Stadt gewährleisten, dass die Projektqualität überzeugt.
Die Ortsplanungsrevision ist ein langwieriger und abstrakter Prozess. Konkrete Projekte, wie das Kindlimann-Areal, ermöglichen städtebauliche Ziele sichtbar umzusetzen. Durch die Ausgestaltung von Schwerpunktzonen kann der vorgenannte Prozess vorgezogen werden. Dabei werden die Entwicklung nach Innen und die im Richtplan festgehaltenen Massnahmen miteinander in Einklang gebracht.
Doch weshalb beschäftigt sich die Stadt überhaupt mit einem privaten Projekt?
Weil es sich um eine Sondernutzung handelt: Das Projekt weicht vom Baureglement ab. Das bedeutet, dass bereits früh im Prozess Leitplanken für das Areal gesetzt werden müssen, um eine Qualität zu erreichen, die über das reine Baureglement hinausgeht.
Diese Art von Verfahren kennt Wil bereits. Über die Jahre wurden solche Projekte an verschiedenen Orten realisiert. Die folgende Karte im Link zeigt solche Projekte mit Sondernutzung bzw. Abweichung vom Baureglement: Sondernutzungspläne Kt SG - Geoportal.
Wer wirkt bei der Genehmigung eines Sondernutzungsplans mit?
Zentral ist das Stadtparlament: Seine Liegenschaftenkommission und die Bau- und Verkehrskommission prüfen solche Grossprojekte eingehend. Bei diesem Vorhaben entscheidet aufgrund seiner Tragweite das gesamte Parlament.
Entscheidend ist aber vor allem die Bevölkerung! In der ersten Jahreshälfte 2026 können sich Wilerinnen und Wiler im Rahmen einer Mitwirkung einbringen. Nach der kantonalen Vorprüfung folgt dann die öffentliche Auflage.
Trotz unterschiedlicher Blickwinkel eint uns ein gemeinsames Anliegen: aus brachliegenden Industriearealen lebendige, qualitätsvolle Stadtquartiere mit eigenem Charakter für das Südquartier zu schaffen.
Das grosse Interesse an der Informationsveranstaltung vom 22. Oktober 2025 hat uns gefreut. Mit dem Richtprojekt gestalten Stadt und Areal Wil Zug AG gemeinsam die Zukunft des Südquartiers – nachhaltig, lebendig und ausgewogen.