Die Stadt Wil stellt die Weichen

Siedlungsentwicklung nach innen und Mobilität Hand in Hand.

Bevölkerung steht hinter den Entwicklungszielen der Stadt
In Wil läuft derzeit eine weitreichende Ortsplanungsrevision – und die Bevölkerung sowie die beteiligten Organisationen stehen den Stossrichtungen von Stadtentwicklungskonzept (STEK) und den Richtplänen Siedlung sowie Grün-/Freiraum grundsätzlich positiv gegenüber. Die Rückmeldungen zeichnen sich durch grosse inhaltliche Breite aus, wobei Themen wie Grün und Klima, Parkierung, Innenentwicklung, gemeinnütziger Wohnungsbau, Freiraum sowie Fuss- und Veloverkehr besonders häufig genannt wurden. Auffällig ist zudem, dass viele Kommentare konstruktiv, detailliert und an der Zukunftsfähigkeit der Stadt orientiert sind.

Ein zentrales Motiv zieht sich durch nahezu alle Eingaben: Die Bevölkerung wünscht eine gezielte Siedlungsentwicklung nach innen, aber mit hoher städtebaulicher Qualität, einer guten Versorgung mit Grünräumen und einem starken Fokus auf Aufenthaltsqualität.

Arealentwicklungen als Motor für Innenentwicklung
In Wil soll die Siedlungsentwicklung nach innen nicht dem Zufall überlassen werden, sondern gezielt gefördert – und zwar durch aufeinander abgestimmte Arealentwicklungen mit hoher städtebaulicher und freiräumlicher Qualität. Das betrifft beispielsweise das Kindlimann-Areal, das Areal Integra Süd, aber auch das Zentrum resp. Bahnhofsareal.

Am Kindlimann-Areal etwa ist auf dem früher industriell genutzten Gelände ein attraktives, gemischtes Stadtquartier vorgesehen – mit Wohnungen, Gewerbe und Dienstleistung, ergänzt durch grosszügige Freiräume (siehe Newsletter 11).

Mit der Siedlungsentwicklung nach innen und den Rückmeldungen im Rahmen der Mitwirkung verbunden, ist auch der Wille, preisgünstigen Wohnraum zu sichern – sowohl im Rahmen der Arealentwicklungen als auch bei weiteren Verdichtungsprozessen. So entsteht Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse und Einkommensgruppen, ohne dass neue unbebaute Flächen oder wertvolle Grünräume verbraucht werden müssen. Das stärkt die Qualität der Quartiere, fördert die soziale Durchmischung, vermeidet Zersiedelung und erhöht die Attraktivität von Wil.

Bevölkerungswachstum – stadtplanerische Notwendigkeit
Wil wächst, das ist keine Prognose, sondern Realität: Aktuell leben rund 25'000 Personen in der Stadt; jährlich kommen etwa 200 neue hinzu. Laut den Szenarien des Kantons wächst Wil gemeinsam mit der Region – und es wird entscheidend sein, wie wir mit diesem Wachstum umgehen.

Das jüngste Dokument Bevölkerungsszenarien 2025–2055 des Kantons St. Gallen prognostiziert für den Kanton einen Zuwachs zwischen +64'000 und +224'000 Personen bis 2055 – abhängig von Szenario (tief/Trend/hoch - siehe dazu auch "Bevölkerungsszenarien zum Kanton St. Gallen wurden aktualisiert", hier abrufbar.

Für Wil und andere Gemeinden in der Region bedeutet das: Mehr Wohnbedarf, mehr Nachfrage nach Infrastruktur, Grünflächen, Mobilität – und die zwingende Notwendigkeit, Städtebau, Wohnen und Siedlungsflächen klug zu steuern. Hier kommt die Innenentwicklung ins Spiel, insbesondere über Arealentwicklungen und Verdichtung im Bestand statt unkontrollierter Ausdehnung.

Folgen für Verkehr und Mobilität – ein geschlossener Kreislauf
Aufgrund der zahlreichen anstehenden Arealentwicklungen erarbeitet die Stadt derzeit ein umfassendes Gesamtverkehrskonzept. Ziel: Verkehrsentwicklung, Erreichbarkeit und Mobilitätsformen auf künftige Demografie und Siedlungsstruktur auszurichten sowie vor Umsetzung der Arealentwicklungen diese im System zu berücksichtigen.

So entstehen Synergien: Innenentwicklung reduziert Pendelwege, hält Wege kurz – und mit guter Verkehrsplanung (ÖV, Veloverbindungen, Fusswege) kann das Verkehrswachstum gebremst bzw. gesteuert werden. Zugleich kann der Flächenbedarf für Parkierung reduziert und der öffentliche Raum aufgewertet werden. Die bereits eingebrachten Rückmeldungen der Bevölkerung zum Verkehr bilden eine wichtige Basis für das Gesamtverkehrskonzept und damit für die nächste Richtplanung zum Teil Verkehr.

Ausblick
Mit dem STEK sowie der Richtplanung Teil Siedlung und Teil Grün-/Freiraum, der Mitwirkung und der anstehenden Richtplanung Teil Verkehr sowie der Revision der Nutzungsplanung legt Wil das Fundament für die nächsten zwei Jahrzehnte. Das Zusammenspiel von qualitativ hochwertiger Innenentwicklung, attraktiven Grün- und Freiräumen, Verkehrskonzept und Beteiligung der Bevölkerung öffnet den Weg für eine zukunftsfähige, Stadt.

Das Wachstum des Kantons – prognostiziert durch die Bevölkerungsszenarien 2025–2055 – unterstreicht, wie wichtig es ist, jetzt die Weichen zu stellen, um weiterhin eine durchmischte und lebenswerte Stadt zu bleiben.