Die Bedürfnisse rund um das Verkehrsnetz der Stadt Wil sind vielfältig und je nach Nutzergruppe (ÖV, Autos, Lastwagen, Velos, Fussgänger) und Verkehrszweck (Alltag, Gewerbe, Freizeit) sehr unterschiedlich. Jede Nutzergruppe wünscht sich dabei für ihren Verkehrszweck eine möglichst sichere, zügige und unkomplizierte Mobilität, die eng mit der Ortsplanung abgestimmt ist. Folgende zwei verkehrliche Projekte verfolgen dabei das Ziel, diesen Bedürfnissen - unter Berücksichtigung bestehender sowie zukünftiger Gegebenheiten - entgegenzukommen.
Verkehrsmonitoring: Aufbau der Wissensbasis über unser Verkehrsnetz
Um den Zustand unseres Verkehrsnetzes zu ermitteln, werden seit diesem Jahr erstmalig umfassende und stadtweite Datenerhebungen innerhalb eines definierten Zeitraums durchgeführt. Dies umfasst unter anderem folgende Bereiche:
- Verkehrsmengen und Reisezeiten des motorisierten Individualverkehrs (Autos und LKWs) während unterschiedlicher Zeitfenster auf den wichtigsten Kantons- und Gemeindestrassen
- Abschnittsweise Reisezeiten des öffentlichen Verkehrs (Busse) während unterschiedlicher Zeitfenster auf dem Stadtgebiet
- Verkehrsmengen des Veloverkehrs auf den wichtigsten städtischen Verkehrsachsen
- Auslastung verschiedener Parkierungsanlagen für Autos und Velos
Die Daten werden nach den Datenerhebungen jeweils ausgewertet und grafisch aufbereitet. Die Erhebungen werden dabei in regelmässigen Abständen erfolgen (alle 1-2 Jahre), um einen Überblick über die Zustandsentwicklung über die Zeit zu bekommen. So können die wichtigsten Handlungsfelder bei der Wiler Verkehrsinfrastruktur ermittelt werden.
Verkehrssystem Zentrum: Erfassung der Verkehrsabläufe und Massnahmenentwicklung
Das Projekt "Verkehrssystem Zentrum" konzentriert sich auf die vergleichsweise stärker ausgelasteten Verkehrsachsen in unserem Stadtzentrum sowie die zugehörigen Knoten wie Ampelkreuzungen und Kreisel. In Ergänzung zum Projekt "Verkehrsmonitoring" werden hier die Verkehrsmengen sowie der Verkehrsfluss der verschiedenen Knoten gemessen. Besonders wichtig ist dabei die Analyse während der Hauptverkehrszeiten, da hier das Konfliktpotenzial der verschiedenen Nutzergruppen am höchsten ist. Bei den Knotenmessungen werden auch die Abbiegebeziehungen (Reiserelationen) und der Fussverkehr mitberücksichtigt.
Auf Basis der Daten aus dem Monitoring sowie der Knotenmessungen wird die Leistungsfähigkeit unseres Verkehrsnetzes im Zentrum berechnet. Dabei werden die Auswirkungen kommender Arealentwicklungen berücksichtigt, so auch der geplante Umbau des Bahnhofplatzes.
Darauf basierend können kurz-, mittel-, und langfristige Massnahmenideen erarbeitet und vorgestellt sowie die vielversprechendsten Lösungen vertieft betrachtet werden.
Die Erkenntnisse aus beiden Projekten werden in die Überarbeitung des Verkehrsrichtplans einfliessen, welche nächstes Jahr erfolgen und der Bevölkerung vorgestellt wird.